Das Unbewusste bewusst machen

Das Unbewusste bewusst machen:

Das Zugsystem in Japan ist eins der sichersten der Welt. Wenn Du mal in Tokyo mit einem Zug fährst, dann wird Dir auffallen, dass sich alle Angestellten der Bahn dort etwas seltsam verhalten.

Sie zeigen auf alles mögliche und rufen es dann laut aus. Zum Beispiel zeigt der Zugführer auf den Tachometer und sagt laut: Ich stelle die Geschwindigkeit jetzt auf 30 km/h ein. Der Co-Pilot zeigt auf das grüne Signal, das sich Ihnen nähert und ruft laut aus: Das Signal ist grün. Der Zugführer antwortet: Verstanden.

Bevor ein Zug den Bahnhof verlässt zeigt der Schaffner auf alle Türen und ruft: Alles klar!
Man kann sich das ziemlich lustig vorstellen, wie die auf alles zeigen und es laut ausrufen. Doch die Japaner sind clever. Denn seit sie dieses „Zeigen und ausrufen System“ eingeführt haben, sind die Bedienungsfehler bei der Bahn in Japan um 85% (!) und die Unfälle um 30% zurück gegangen.

Das Unbewusste bewusst machen

Das System hat den großen Vorteil, dass nix vergessen oder verschludert werden kann. Es kann auch keine Routine greifen, die schon unbewusst verankert ist – sich jedoch als eher hinderlich rausstellt. Weil jede einzelne wichtige Handlung bewusst gemacht wird.

Vielleicht kennst Du auch Menschen, die sich erst einmal die Hosentaschen abklopfen, bevor sie die Tür verlassen und dabei laut sagen: Portemonaie (auf die rechte Hinternbacke klopfen), Handy (auf die linke Hinterbacke klopfen), Schlüssel (auf die rechte vordere Tasche klopfen).

Wie können wir das für unseren Erfolg nutzen?

Wir alle haben unbewusste Muster, die nicht so mega zielführend sind. Zum Beispiel kommen wir in die Küche und da liegen Kekse. Erste unbewusste Reaktion: Keks schnappen, Küche voll krümeln, Schokomund abschlecken. 10 Minuten später kommen wir wieder in die Küche, das gleiche Spiel: Keks schnappen, rum krümeln (den Hund rufen, damit er schnell die verdächtigen Krümel aufschleckt) und dann Mund abschlecken. Yummy!

Wenn wir das bei jedem Besuch in der Küche machen, ist die Schüssel mit den Keksen wahrscheinlich ziemlich schnell leer. Grade wenn wir weniger Süßkram essen wollen, ist dieses Muster nicht grade nützlich. Außerdem darf der Hund gar keine Kekskrümel essen. Das heißt, wir müssen einen anderen Weg finden, unsere Keks-Nascherei zu vertuschen.

Einfach mal bewusst machen?

Was wäre, wenn wir bei jedem Keks mit ausgestrecktem Arm auf den Keks zeigen würden und sagen: Ich esse jetzt diesen Keks – und ich weiß, ich habe eigentlich schon genug.

Klingt albern, ist aber unglaublich hilfreich.

Auf den Monitor zeigen: „Ich gehe jetzt auf Facebook und verdaddel 40 Minuten meiner Arbeitszeit“

Grade bei unseren „Fluchtmechanismen“ (Facebook, Instagram, Essen, Fernsehen) kann es sehr hilfreich sein, wenn wir uns diese unbewussten Handlungsmuster einmal bewusst machen.

Denn wenn ich auf meinen Monitor zeige und das laut ausspreche („Ich gehe mich jetzt auf Facebook ablenken“), ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass ich mir das noch mal überlege.

Du kannst sogar noch weiter gehen: Zeigen auf sich selbst: Ich entscheide mich, heute nicht zum Sport zu gehen, sondern lege mich auf die Couch.

Es spricht nichts dagegen ab und zu mal Kekse zu essen, sich auf Facebook rum zu treiben – oder sich auf die Couch zu legen. Wenn wir denn wissen, was wir da tun. Und nicht einfach einem Mechanismus folgen, den wir uns in der Vergangenheit mal zugelegt haben.

Carl Jung hat mal so treffend gesagt:

Solange Du Dir Dein Unbewusstes nicht bewusst machst, wird es Dein Leben bestimmen – und Du wirst es Schicksal nennen.

Bewusst machen: Das nächste Level

Natürlich – und jetzt wird es wirklich interessant – können wir das auch bei Dingen machen, die wir gut machen. Wenn wir nützliche und förderliche Entscheidungen treffen.

Zeig auf den Monitor und laut aussprechen: Ich nehme mir jetzt Fokus Zeit und schreibe einen Artikel. Zeigen auf den Mixer: Ich mache mir jetzt einen grünen Smoothie. Zeigen auf Dich selbst: Ich überwinde jetzt meine Angst und mache diesen Live-Stream. Zeigen auf das Buch: Ich nehme mir jetzt 30 Minuten Fokus Zeit und lerne etwas.

Denn wenn Du das mal laut aussprichst, fällt Dir auch mal auf, wie viele gute Gewohnheiten Du hast. Wie viele sinnvolle und positive Dinge Du tust.

Auf Ehepartner zeigen und laut sagen: Ich schnapp Dich jetzt, umarm Dich ganz doll und gebe Dir einen wilden Kuss!

Achtung: Forscherhelm aktivieren

Probier das für 24 Stunden einmal aus:

Bevor Du etwas tust, zeige mit dem Finger drauf und sprich es laut aus. Im Büro kannst Du ja was leiser sprechen, falls die Kollegen anfangen, Dich seltsam anzuschauen.

Erforsche mal, was das an diesem einen Tag verändern kann. Was Dir alles bewusst wird. Wovon Du mehr tust – und wovon weniger.

Jetzt auf Dich selbst zeigen und laut sagen: „Ich probiere dieses seltsame „Zeigen-und-laut-sagen-System“ für die nächsten 24 Stunden aus“.

Siehste, gar nicht so schwer. Wenn Du mit dabei bist, gib mir doch unten mal ein „Pixa Duba“ in den Kommentar. (und wenn Du magst, komm in 24 Stunden wieder und berichte, was Du alles erlebt hast!)

Denn wenn es der japanischen Bahn hilft, Ihre Fehlerquote um 85% zu senken, vielleicht kann es auch Dir helfen.

Hier: Meine einzigartige Tiefen-Meditation, mit der ich meine Geldblockaden auflösen konnte:

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    Wer schreibt hier?

    André Loibl

    Gründer von changenow.de, Autor des Buchs "Blockaden lösen & Finanziell frei werden". Sönnchen-Reinlasser. Lebensfreude-Aktivierer und Espresso-Geniesser :-)

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